Teure Lebensmittel, Sprit und Gas
Höchste Inflation in Bayern seit fast 50 Jahren
30. März 2022, 14:57 Uhr aktualisiert am 30. März 2022, 17:00 Uhr
Dem russischen Angriff auf die Ukraine folgt der Preisschock: Viele Dinge werden so schnell teurer wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Die Inflationsrate in Bayern hat den höchsten Wert seit den 1970er Jahren erreicht. Im März stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,8 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch mitteilte. Damit lag die Teuerung in Bayern noch über dem Bundesdurchschnitt, den das Statistische Bundesamt auf 7,3 Prozent schätzte. Getrieben wird die Inflation vor allem durch die weit überdurchschnittliche Teuerung bei Lebensmitteln, Benzin, Öl und Gas: Ohne Nahrungsmittel und Energie wäre laut Landesamt die Rate mit 3,6 Prozent weniger als halb so hoch.
Beim Heizöl bezifferten die Fürther Statistiker den Preisanstieg für Bayern auf 154,9 Prozent. Dabei spielte der durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Schock auf den Energiemärkten eine Rolle: Im Februar war Heizöl noch über 80 Prozent günstiger gewesen. Ähnlich hohe Inflationsraten gab es in der ersten Hälfte der 1970er Jahre im Zusammenhang mit der Ölkrise.
Füracker kritisiert Entlastungspaket des Bundes
Finanzminister Albert Füracker forderte schnellstmögliche Steuerentlastungen: "Über die kalte Progression werden Steuerzahlerinnen und Steuerzahler gleich doppelt zum Inflationsverlierer", sagte der CSU-Politiker. "Das Entlastungspaket der Bundesregierung umfasst bisher nur eine unkonkrete Ansammlung von in der Umsetzung schwer durchschaubaren Maßnahmen." Füracker forderte Senkungen der Energiesteuern sowie der Besteuerung von Wärme und Strom, darüber hinaus einen vollständigen Ausgleich der kalten Progression für 2022. Das wäre "schnell umsetzbar, zielgerichtet und unbürokratisch", sagte Füracker.