Corona-Pandemie

Halbe Milliarde Euro für Selbsttests an Schulen ausgegeben


Ein Corona-Selbsttest wird über dem Federmäppchen eines Grundschülers gehalten.

Ein Corona-Selbsttest wird über dem Federmäppchen eines Grundschülers gehalten.

Von dpa

Jeder kennt den zweifelnden Blick auf den Corona-Schnelltest: Stimmt das Ergebnis oder nicht? An Bayerns Schulen und Kitas werden Berge dieser Tests verbraucht. Ob sie mehr Sicherheit bringen, steht dahin. Die Staatsregierung hält dennoch daran fest - und zahlt viel Geld.

Die Staatsregierung hat alleine für die Corona-Selbsttests an Bayerns Schulen in den letzten Monaten eine halbe Milliarde Euro ausgegeben. Seit vergangenem September bis März habe der Freistaat Selbsttests in Höhe von rund 500 Millionen Euro für die Schulen abgegeben, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in München.

Zusätzlich zu den Schnelltests werden in Grund- und Förderschulen sowie in den 5. und 6. Klassen PCR-Pooltests gemacht.

Für die Kitas - an denen mindestens jeden zweiten Tag ein Schnelltest gemacht werden muss - könnten noch keine Zahlen zu den Kosten vorgelegt werden. Die Abrechnung der Berechtigungsscheine, mit denen die Eltern in Apotheken die Tests für ihre Kinder bekommen, dauert noch.

Die Staatsregierung will mindestens bis zu den Osterferien an den massenhaften Tests festhalten - selbst wenn die Tests manchmal gar nicht oder nur spät anschlagen. Nach den Ferien werde anhand der Infektionslage und der Laborkapazitäten geprüft, ob die Tests an Schulen und Kitas noch sinnvoll seien, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.

Unter anderem hatte der Virologe Hendrik Streeck das massenhafte Testen von symptomlosen Schülern kritisiert, es schaffe mehr Schaden als Nutzen, schrieb er in "Der Zeit".

Neben den Kosten fällt auch tonnenweise Müll durch die Schnelltests an. Die Pandemie habe weltweit zu deutlich mehr Müll geführt, ob es nun Masken, Desinfektionsmittel oder Tests seien oder die zusätzlichen Abfälle aus Praxen, Kliniken, Impf- und Testzentren, so das Ministerium. Es lasse sich in der Pandemie "eine gewisse Müllproduktion" nicht vermeiden. Nach Möglichkeit würden Tests in großen Gebinden und Großpackungen bestellt, so dass nicht jeder Test noch einzeln verpackt ist.