Kabinettsbeschluss

Fördermillionen sollen Bayerns Handwerk zukunftsfest machen


Ein Arbeiter führt auf einer Baustelle Schweißarbeiten an einer Brücke aus.

Ein Arbeiter führt auf einer Baustelle Schweißarbeiten an einer Brücke aus.

Von dpa

Zur Stärkung des Handwerks in Bayern will die Staatsregierung in den kommenden Jahren rund 57 Millionen Euro in den Bau neuer, digitaler und moderner Bildungszentren investieren.

Das Kabinett beschloss am Dienstag ein vierteiliges Maßnahmenpaket, das sowohl gegen den Fachkräftemangel als auch bei der fortschreitenden Digitalisierung helfen soll. Nach den Worten von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) geht es auch darum, den bestehenden Investitionsstau abzubauen.

"Das Handwerk ist eine tragende Säule für die wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung in den bayerischen Regionen. Auch für die Bewältigung der Energiewende sind leistungsfähige und technologiekompetente Handwerksbetriebe unabdingbar", teilte die Staatskanzlei mit.

Dazu soll den Angaben zufolge auch der berufspraktische Unterricht in den überbetrieblichen Bildungszentren des Handwerks ab 2023 um mehr als zwei Millionen Euro pro Jahr aufgestockt werden. Die "überbetriebliche Lehrlingsunterweisung" stelle sicher, dass die Auszubildenden unabhängig von der Spezialisierung des Ausbildungsbetriebs sowie der Betriebsgröße ihren Beruf umfassend und auf modernstem technologischem Niveau erlernen könnten.

Den ohnehin durch Fachkräftemangel, Materialengpässe und explodierende Energiekosten belasteten Handwerksbetrieben sollten keine zusätzlichen Belastungen durch Kostensteigerungen im Ausbildungsbereich entstehen. Bayerns Handwerk habe eine "außerordentliche Rolle" für die Zukunft und Stabilität des Landes, betonte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU).

Ferner soll das Förderprogramm "Handwerk Innovativ" über das Jahresende hinaus verlängert und erweitert werden. Damit würden die bayerischen Handwerksorganisationen auch künftig in die Lage versetzt werden, neue technologische Entwicklungen mit eigenen Forschungs- und Entwicklungsprojekten zu begegnen, hieß es weiter. Dazu zählten etwa der 3-D-Druck, kollaborative Roboter (Cobots), Künstliche Intelligenz oder die Anwendung der 5G-Übertragungstechnik. Zudem sollen die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit zwischen Handwerksorganisationen und Hochschulen verbessert werden.