Landwirtschaft
Feldarbeit für Bauern beginnt: Düngerpreise weiter gestiegen
14. März 2022, 5:36 Uhr aktualisiert am 14. März 2022, 5:36 Uhr
Trockenes Wetter und Sonnenschein - auf Bayerns Feldern ist derzeit viel los. Doch ganz sorgenfrei arbeiten können die Bauern nicht, vor allem die hohen Preise für Dünger und Sprit machen ihnen zu schaffen.
Pflügen, düngen, säen: Zum Start der Feldarbeit sorgen sich Bayerns Ackerbauern vor allem um die Versorgung mit Dünger. Denn der ist nicht nur extrem teuer geworden, sondern auch knapp. "Die Situation am Düngermarkt ist immer noch sehr angespannt. Landwirte, die sich ihre Düngergaben noch nicht gesichert haben, stehen möglicherweise nicht nur vor einem Preis-, sondern auch vor einem Verfügbarkeitsproblem", sagte eine Sprecherin des Bayerischen Bauernverbandes (BBV).
Der hohe Preis für Dünger bereitet den Landwirten schon länger Probleme - nicht erst seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts. Schon im vergangenen Herbst hatten wegen hoher Energiepreise und der knappen Verfügbarkeit von chemischen Stoffen die Kosten für Düngemittel ein "exorbitantes Niveau" erreicht, wie es beim BBV hieß. Die Preise hatten sich teils verdoppelt. Nun, durch den Einmarsch der russischen Truppen, hat sich die Situation noch einmal verschärft. Dazu kommen die gestiegenen Dieselpreise.
Die Situation auf den Feldern ist nach einem in weiten Teilen Bayerns niederschlagsreichen Winter gut. "Es ist wichtig, dass der Boden mit gefüllten Wasservorräten aus dem Winter kommt", sagte die BBV-Sprecherin. "Außerdem hat das stürmische Wetter der vergangenen Tage den Boden an der Oberfläche gut abtrocknen lassen."
Nach Einschätzung des Bauernverbandes wächst in diesem Jahr mehr Raps auf den Feldern des Freistaats. Erste Befragungen zeigten zudem, dass wieder mehr Braugerste und Leguminosen, das sind Hülsenfrüchte zur Tierfütterung, angebaut werden.
Im vergangenen Jahr waren nach Angaben des Landesamts für Statistik Mais und Weizen die mit Abstand wichtigsten Kulturen auf den Feldern. Auf einer Fläche von 543 300 Hektar wuchs Silo- oder Körnermais. Weizen wurde auf 505 100 Hektar angebaut. Nach einer BBV-Berechnung werden in Bayern 3,1 Millionen Hektar Fläche landwirtschaftlich genutzt.
Doch nicht nur wegen der Dünger- und Spritpreise verfolgen die Bauern die derzeitigen Entwicklungen genau - es ist auch eine Debatte um die Agrarpolitik entbrannt. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hatte angesichts drohender Ernteausfälle in der Ukraine gefordert, Flächenstilllegungen kritisch zu überprüfen. BBV-Präsident Walter Heidl hatte ebenso gefordert: Es brauche "Nachjustierungen und einen Verzicht auf Zwangsstilllegungen".