Bayern
Extremhitze: Getreideernte bricht ein
3. August 2018, 13:37 Uhr aktualisiert am 3. April 2023, 8:02 Uhr
Die wochenlange Extremhitze in Bayern treibt den Landwirten im Freistaat tiefe Sorgenfalten in die Gesichter. Ersten Schätzungen zufolge, werden bei der Getreideernte Einbußen von rund elf Prozent befürchtet.
Erste Schätzungen der bayerischen Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) aus der Ernte- und Betriebsberichterstattung (Berichtsmonat Juni) belaufen sich nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik im Jahr 2018 auf rund 6,2 Millionen Tonnen (t). Damit läge die Erntemenge voraussichtlich um 11,2 Prozent unter der des Vorjahres bzw. um 11,4 Prozent unter dem sechsjährigen Mittel. Zurückzuführen ist die niedrige Erntemenge auf die vorherrschenden extremen Wetterbedingungen in vielen Regionen Bayerns, die das Pflanzenwachstum und die Kornreifung negativ beeinflussen.
Nach Angaben der Berichterstatter sank der Durchschnittsertrag bei der flächenstärksten Getreideart Winterweizen auf 68,9 Dezitonnen (dt), 9,7 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Bei einer gleichzeitigen Flächenabnahme in Höhe von 2,1 Prozent auf 498.600 Hektar (ha) errechnet sich beim Winterweizen eine Erntemenge von rund 3,4 Millionen t, 11,6 Prozent weniger als im Vorjahr.
Der Hektarertrag bei Wintergerste liegt nach derzeitigen Schätzungen bei voraussichtlich 63,3 dt. Dies wäre ein Rückgang um 15,9 Prozent. Bei einer gegenüber dem Vorjahr geringfügig höheren Fläche von rund 231.600 ha (+ 0,9 Prozent zu 2017) errechnet sich hierdurch eine Erntemenge von rund 1,5 Millionen t (- 15,2 Prozent zu 2017).
Nach den ersten Angaben der Berichterstatter liegt der durchschnittliche Hektarertrag bei Sommergerste bei 50,0 dt. Trotz des niedrigeren Flächenertrags (- 7,6 Prozent zu 2017) wird durch Ausweitung des Anbaus auf rund 108 000 ha (+ 9,8 Prozent zu 2017) eine Erntemenge von rund 540.300 t (+ 1,5 Prozent zu 2017) prognostiziert. Der geschätzte Ertrag bei Roggen und Wintermenggetreide liegt bei 52,5 dt, das ist ein Plus von 2,9 Prozent gegenüber 2017. Da zudem die Anbaufläche auf rund 36.300 Hektar (+ 8,3 Prozent) gestiegen ist, würde auch die Erntemenge relativ deut-lich um 11,7 Prozent auf 190.800 t zunehmen.