Von Passau bis Bogen

Erster Tag der Wallfahrt der Holzkirchener


Um die Kerze stehend zu tragen, bedarf es schon einiges Geschicks. Jedes Jahr sind mehrere Männer dabei, die die "Stang" tragen.

Um die Kerze stehend zu tragen, bedarf es schon einiges Geschicks. Jedes Jahr sind mehrere Männer dabei, die die "Stang" tragen.

Von Walter Wisberger

Eine Tradition am Pfingstsamstag seit mittlerweile 500 Jahren: Die Holzkirchener tragen die "lange Kerze" von Holzkirchen im Landkreis Passau bis zur Kapelle auf dem Bogenberg bei Straubing. Zum 26. Mal begleitete sie dabei der Pfarrer der Gemeinde Hofkirchen, Gotthard Weiß, vom Ortseingang zu Pfarrkirche.

Diemal war es aber das letzte Mal, sagte Pfarrer Weis - denn im September geht er in den wohlverdienten Ruhestand. Dass auch etwas Wehmut dabei war, konnte man in seiner kurzen Predigt in der Pfarrkirche vernehmen: Fünf Prozent der Jahre, in denen die Kerzenwalfaht mittlerweile stattfindet, durfte er mitlaufen. Er sprach von einem Stück bayrischer Kultur.

Die gut 75 Kilometer lange Strecke gehen die Wallfahrer auf zwei Tage. Die Kerze ist dabei schon etwas besonderes, denn es handelt sich um einen von Wachs umwickeltern, etwa 13 Meter langen und rund 50 Kilo schweren Fichtenstamm. Er wird während des Fußmarsches der Wallfahrt auf der Schulter zweier Träger und an manchen Streckenabschnitten auch stehend von einem einzigen Mann alleine getragen. Neben den Holzkirchnern gingen auch einige Bürgermeister Teilstücke des Weges mit, unter anderem Vilshofenes Bürgermeister Florian Gams, Hofkirchens Bürgermeister Josef Kufner und der Ortenburger Rathauschef Stefan Lang.

Mittagessen in Winzer

Der Pfingstsamstag begann für die Wallfahrer bereits um fünf Uhr früh. Nach einem Gottesdienst in Holzkirchen gingen die rund 250 Teilnehmer über Vilshofen nach Hofkirchen, nach einer kleinen Pause ging es dann bis nach Winzer zum Mittagessen. Die weitere Strecke führte die Holzkirchener dann über Niederalteich zu Kirche St. Martin in Deggendorf. Hier bleibt die Kerze nun über Nacht.

Am Sonntag setzen die Pilger dann ihren Weg über Neuhausen, Niedrwinkling und Pfelling bis zum Bogenberg fort, wo sie am Sonntag gegen 14 Uhr ankommen und eine kleine Andacht in der Kapelle halten werden. Der Sonntag der Walfahrer endet mit einem Ehrenabend im Gasthaus "Zur schönen Aussicht".

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Stehend wird über so manche Strecke die "lange Kerze" getragen.

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Über 250 Walfahrer machten sich auf dem 75 kilometer langen Weg von Holzkirchen nach Deggendorf.

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Pfarrer Gotthard Weiß durfte die Wahlfahrer 26 Jahre einen Teil der Strecke begleiten. Nun geht er in den Ruhestand.

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Neben Pfarrer Gotthard Weis gingen auch Hofkirchens erster und dritter Bürgermeister Josef Kufner und Georg Stelzer einen Teil der Strecke.