Kräftezehrende Diskussionen

Erste Woche mit FFP2-Masken in bayerischen Supermärkten


Seit dem Montag muss sie im Supermarkt dabei sein - sonst wird es teuer: Die FFP2-Maske. (Symbolbild)

Seit dem Montag muss sie im Supermarkt dabei sein - sonst wird es teuer: Die FFP2-Maske. (Symbolbild)

Seit einer Woche gilt die verschärfte Maskenpflicht in bayerischen Supermärkten, seit Montag werden Verstöße dagegen mit Bußgeld geahndet. Die Umsetzung klappt laut Angaben der großen Supermarktketten weitgehend problemlos - aber es gibt Ausnahmen.

"Beim Großteil der Kunden ist die Akzeptanz da, aber es gibt Ausnahmen", sagt Christian Strauß, Sprecher von Edeka Südbayern auf die Frage, wie die erste Woche mit FFP2-Maskenpflicht in den Edeka-Märkten in Bayern gelaufen sei. An der Akzeptanz habe auch der neue Sicherheitsstandard, der für die Masken nun gefordert wird, nichts geändert: Die überwiegende Mehrheit der Kunden setzt die Vorgaben um. Wer das Tragen von Masken bereits zuvor ablehnte, an dessen Meinung hat freilich auch das neue Regelpaket nichts geändert: "Das ist für das Marktpersonal entsprechend natürlich eine Herausforderung, die Diskussionen sind immer ein bisschen kräftezehrend. Da muss man im Zweifel dann auch den Sicherheitsdienst oder die Polizei hinzuziehen. In der Regel aber lassen sich die Situationen gut lösen", sagt Strauß im Gespräch mit idowa. Und sie seien weiterhin die absolute Ausnahme, betont er noch einmal.

Kulanz-Woche hat zur Akzeptanz beigetragen

Bereits seit dem 18. Januar gilt die Pflicht zum Tragen einer Maske mit geprüfter medizinischer Wirksamkeit. Wer in Bayern in der vergangenen Woche noch mit den alten Stoffmasken in den Supermarkt ging, bekam allerdings noch kein Bußgeld - lediglich einen Hinweis zur neuen Richtlinie. Genau so setzten es beispielsweise die Rewe-Märkte um, schreibt Pressesprecherin Kristina Schütz auf Anfrage von idowa. Kunden, die keine FFP2-Maske trugen, seien freundlich auf die neuen behördlichen Anordnungen hingewiesen worden: "Sie durften aber ausnahmsweise noch im Markt mit Alltagsmaske einkaufen. Seit heute wird der Zutritt nur noch Kunden mit FFP2-Maske gewährt. Wir beobachten bisher keine besonderen Auffälligkeiten - die Mehrzahl der Kunden setzt die neuen Regelungen gewissenhaft um."

Genau die Kulanzwoche hat nach Einschätzung von Edeka-Sprecher Christian Strauß viel Druck aus dem Kessel genommen - "weil jeder ausreichend Zeit hatte, sich noch entsprechend auszustatten." Niemand sei in die Lage gekommen, dass ihm der Einkauf verweigert wurde, weil er die Nachrichten über die Einführung der FFP2-Pflicht vielleicht noch nicht gelesen hatte.

Für das Personal sind weiterhin alle Masken-Varianten erlaubt

Während für die Supermarkt-Kunden die Regeln verschärft wurden, bleibt für das Personal im Wesentlichen alles wie gehabt: Zum Arbeiten dürfen die Mitarbeiter der Märkte weiterhin Stoffmasken tragen. Die Maskenpflicht gilt außerdem dort nicht, wo beispielsweise eine Plexiglas-Wand zwischen Kunde und Mitarbeiter ist: "Die Beachtung strenger Hygienevorschriften gemäß den Anforderungen des Infektionsschutzgesetzes ist für unsere Mitarbeiter selbstverständlich weiterhin obligatorisch", schreibt Kristina Schütz von Rewe.

Auch ohne Zwang entscheiden sich einige Mitarbeiter von Edeka freiwillig für die sicherere Variante, sagt Christian Strauß: "Wir stellen den Mitarbeitern die Masken kostenlos zur Verfügung, sowohl Textil-, beziehungsweise Community-Masken, als auch die FFP2-Masken." Acht Stunden FFP2-Maske wäre mit dem Arbeitsalltag der Markt-Mitarbeiter auch schwer vereinbar, räumt Strauß ein: "Aber es gibt Mitarbeiter, die sie aufsetzen wollen. Manche Mitarbeiter setzen die FFP2-Masken auch in bestimmten Situationen ein, bei denen engerer Kontakt zum Kunden herrscht. Zum Beispiel bei der Kundenberatung oder auch an der Kasse. Das darf aber jeder für sich selbst entscheiden"