Bayern
Ermittlungen gegen Kinderpornografie werden ausgebaut
2. September 2020, 9:00 Uhr aktualisiert am 2. September 2020, 9:00 Uhr
Mit einem neuen Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet (ZKI) will Bayern verstärkt gegen Kinderpornografie vorgehen. Ein achtköpfiges Team aus Spezialanwälten werde zukünftig für die Ermittlungen zuständig sein, kündigte eine Sprecherin des Justizministeriums an. Heute wollen Justizminister Georg Eisenreich (CSU) und der Bamberger Generalstaatsanwalt Thomas Janovsky die Aufgaben der Ermittler vorstellen.
Das neue Zentrum ist bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) in Bamberg angesiedelt, wo eine Arbeitsgruppe seit 2018 auf Kinderpornografie spezialisiert ist. Nun sollen die Ressourcen dort verdoppelt werden. "Der Kampf gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie muss Tag für Tag entschlossen geführt werden", betonte Eisenreich. "Ein wichtiger Baustein dazu ist, unsere Ermittlungsstrukturen weiter zu stärken."
Außerdem werden ZCB und das Landeskriminalamt (LKA) über die Ermittlungen nach dem Würzburger Missbrauchsfall informieren. Ein Logopäde einer kirchlichen Einrichtung soll mehrere Kinder mit Behinderung über Jahre hinweg schwer sexuell missbraucht haben. Angestoßen durch den Skandal wurden zahlreiche weitere Verdächtige ermittelt.