Bayern

Eine Solar-Anlage aufs Rathaus-Dach?

Das fordert die ÖDP.Sie schätzt, dass damit Strom für 250 Haushalte erzeugt werden kann.


Von Christina Hertel

Die Stadt verteilt gerade Millionen an Zuschüssen, um mehr Menschen dazu zu bringen, sich eine Photovoltaikanlage anzuschaffen. Da sollte sich die Verwaltung auch mal "an die eigene Nase fassen" und "auf dem eigenen Dach endlich loslegen", fordert die ÖDP-Fraktion im Stadtrat.

Sie beantragt deshalb, das Münchner Rathaus mit einer Photovoltaikanlage auszustatten. Schließlich eignen sich laut der stadteigenen Solarpotenzialkarte die zu den Innenhöfen gelegenen Dächer des Neuen Rathauses optimal zur Stromerzeugung, heißt es in einer Mitteilung der Öko-Partei.

Zwischen 1200 und 1300 Kilowattstunden Solarstrom könnten pro Quadratmeter und Jahr erzeugt werden, schätzt die ÖDP. Zirka 200 bis 250 Ein-Personen-Haushalte könnten also pro Jahr mit Öko-Strom versorgt werden.

Ob etwas aus der Idee wird, hängt auch davon ab, ob sich Mehrheiten im Stadtrat finden. SPD-Chefin Anne Hübner ist allerdings skeptisch: "Das Rathaus hat viele Gauben und sehr spitze Dächer." Es gibt daher aus ihrer Sicht deutlich effizientere und bessere Orte, um Solaranlagen aufs Dach zu bauen. Die Forderung sei somit reine "Symbolpolitik". Die Grünen wiederum wollen erst die Einschätzung aus der Verwaltung abwarten.

Laut Kommunalreferat wird das Rathaus-Dach momentan bereits geprüft. Nicht nur der Energie-Output, sondern auch Statik und Denkmalschutz spielen eine Rolle. Doch aus Sicht des Kommunalreferats machen "sichtbare Prestigeobjekte, die zum Nachahmen animieren, durchaus Sinn."