Bayerischer Wald

Der Nationalpark wird 50: Ein Jubiläum in Bildern


Die Geburtsstunde: Am 7. Oktober 1970 wird der Nationalpark Bayerischer Wald von Staatsminister Dr. Hans Eisenmann feierlich eröffnet.

Die Geburtsstunde: Am 7. Oktober 1970 wird der Nationalpark Bayerischer Wald von Staatsminister Dr. Hans Eisenmann feierlich eröffnet.

Von Redaktion idowa

Am 7. Oktober feiert der Nationalpark Bayerischer Wald seinen 50. Geburtstag. Aus dem ersten Nationalpark Deutschlands ist heute das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet in ganz Mitteleuropa geworden. Das sollte eigentlich mit einem großen Fest gefeiert werden. Doch dann kam Corona.

Die Pandemie hat die geplanten Feierlichkeiten leider unmöglich gemacht, das mehrtägige "Fest der Region" soll nun im Juni 2021 nachgeholt werden. Ein Geschenk bekam der Nationalpark trotzdem schon: Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) kündigte am Dienstag an, den Nationalpark anlässlich des Jubiläums um 630 Hektar zu erweitern. Die neuen Flächen liegen demnach an der Grenze zum tschechischen Nationalpark Sumava. Bis 2024 sollen außerdem rund 3,5 Millionen Euro in neue Besucherprojekte investiert werden.

Doch die Verdienste des Nationalparks sind ohnehin nicht von bestimmten Tagen abhängig, sondern allgegenwärtig: Seltene Tiere wie der Luchs, der Fischotter oder das Auerhuhn haben hier wieder ein Zuhause gefunden. Auf einem Großteil der insgesamt etwa 24.000 Hektar Fläche (über 70 Prozent) hat der Mensch heute keinerlei Einfluss mehr. Die Natur wird hier ganz sich selbst überlassen. Was nach einer konstanten Erfolgsgeschichte klingt, war aber alles andere als einfach: Es gab durchaus Widerstand aus der Bevölkerung, in den 1980ern warf ein gewaltiges Unwetter viele Bemühungen zurück und auch der Nationalpark hat aktuell natürlich mit Corona zu kämpfen. In unserer Bildergalerie lassen wir die spannende Geschichte der vergangenen 50 Jahren Revue passieren. Viel Spaß beim Durchklicken!

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Zu Beginn verfügt der Nationalpark über ein Wisent-, Hirsch- und Luchsgehege. 1974 wird mit der Errichtung eines weiteren begonnen - für Bären.

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Das Tierfreigelände bei Neuschönau heute.

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Diese Aufnahme entstand 1977. Damals wurde die Wasserforschungs- und Klimastation am Taferlruck in Betrieb genommen.

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Im Oktober 1978 wird der Grundstein für das Nationalparkzentrum in Neuschönau gelegt. Auch dabei ist wieder Staatsminister Hans Eisenmann anwesend. Bereits ein Jahr später, 1979 wird das Richtfest gefeiert. Nach dem Tod von Dr. Hans Eisenmann 1988 wird das Zentrum sogar nach dem Minister benannt. Heute ist es als Hans-Eisenmann-Haus benannt.

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Zeitgleich zur Grundsteinlegung in Neuschönau eröffnet Hans Eisenmanns Ehefrau Irmgard das Waldspielgelände bei Spiegelau.

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Am 1. August 1983 wütet ein gewaltiger Gewittersturm über dem Nationalpark. Insgesamt werden dadurch auf etwa 90 Hektar Fläche rund 30.000 Festmeter Holz zu Boden gerissen. Minister Hans Eisenmann entscheidet, nicht in die natürliche Entwicklung einzugreifen und das Holz einfach liegen zu lassen. So soll wieder ein urtümlicher Waldzustand entstehen. Heute sind über 70 Prozent der Nationalparkfläche sogenannte "Naturzonen", in die nicht mehr eingegriffen wird.

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1968 wird das Waldgeschichtliche Museum des Nationalparks eröffnet. Beim Festakt mit dabei: CSU-Legende und damaliger Ministerpräsident Franz-Josef Strauß.

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1995 wird das Nationalparkgebiet erweitert: Bei Finsterau wird ein "waldgeschichtliches Wandergebiet" eröffnet. In der Bevölkerung stößt das Projekt nicht nur auf Zustimmung, wie dieses Foto zeigt. Eine Bürgerbewegung fürchtet um den Tourismus in der Region und demonstriert gegen die Erweiterung.

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2006 wird der Nationalpark um eine weitere Attraktion reicher: Das Haus zur Wildnis bei Ludwigsthal wird eröffnet. Hier im Bild ist der sogenannte "Wurzelgang" zu sehen.

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Eine der bekanntesten Attraktionen des Nationalparks: Der etwa 1.300 Meter lange Baumwipfelpfad bei Neuschönau, der 2009 eröffnet wurde. Besonderes Highlight ist der 44 Meter hohe Aussichtsturm, der wegen seiner Form auch "Baumei" genannt wird.

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Die Racheldiensthütte ist vor allem bei Ausflüglern beliebt: In den Sommermonaten können sie hier einkehren und Rast machen. Die Hütte wurde im August 2017 nach einer Sanierung wiedereröffnet.

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2018 wird auch das Waldschmidthaus am Großen Rachel wiedereröffnet. Seitdem wird es von einem Pächter-Paar in den Sommermonaten als Tagesbetrieb geführt.

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Heute ist der Bayerische Wald wieder zur Heimat für viele seltene Tiere geworden. Dazu gehören etwa das Auerhuhn...

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... die Ringdrossel...

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... und mehrere Käferarten, die als Urwaldrelikte galten.

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Auch Wölfe sind im Gebiet des Nationalparks unterwegs.

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Dieser Luchs fühlt sich hier ebenso heimisch...

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Wie dieser Rothirsch, der durch die Bäume späht.

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Dieses Bild zeigt sehr schön den Prozess der natürlichen Waldverjüngung: Junge Triebe wachsen inmitten von toten Bäumen. Aufgenommen wurde es im Bereich des Lusen.

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Auch für menschliche Besucher hält der Nationalpark vieles bereit - vor allem eine große Vielfalt an Wanderwegen. Hier im Bild ist der Falkenstein zu sehen.

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Der Rachelsee.

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Auch der Latschensee belohnt Wanderer mit einem einzigartigen Panorama.

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Auch von der Rachelkapelle aus hat man eine phänomenale Aussicht.

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Das Höllbachgspreng ist bei erfahrenen Wanderern beliebt - der Aufstieg erfordert allerdings Ausdauer und festes Schuhwerk.