Gegen Omikron-Varianten

Das muss man über die neuen Corona-Impfstoffe wissen


sized

Neue Impfstoffe versprechen einen besseren Schutz gegen die neuesten Corona-Varianten.

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Herbst und Winter versprechen nicht nur niedrigere Temperaturen, sondern auch wieder steigende Corona-Fallzahlen. Schützen sollen jetzt zwei neue Impfstoffe, die im September in kurzem Abstand zugelassen wurden.

Doch was macht diese Impfstoffe besonders? Wer sollte sich damit impfen lassen? Und wo ist das am einfachsten möglich? Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst.

Welche neuen Impfstoffe gibt es und wogegen sollen sie helfen? Anfang September wurde der BA.1-Impfstoff zugelassen, Mitte September folgte dann das BA.4/BA.5-Vakzin. In beiden Fällen handelt es sich um mRNA-Impfstoffe, die sowohl von Biontech/Pfizer, als auch von Moderna hergestellt werden. Sie sollen im Vergleich mit den bisherigen Vakzinen besser gegen die vorherrschenden Sublinien BA.1, sowie den neuesten Linien BA.4 und BA.5 der Omikron-Variante des Coronavirus schützen. Gleichzeitig sollen sie weiterhin genauso gut vor den Varianten aus der früheren Phase der Pandemie schützen. Die neuen Impfstoffe sollen das Risiko einer schweren Erkrankung oder von tödlichen Verläufen minimieren. Ein vollständiger Ansteckungsschutz vor den hochansteckenden neuen Virusvarianten ist jedoch nicht realistisch.

Wer soll sich mit den neuen Impfstoffen impfen lassen? Die zwei neuen Impfstoffe werden nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für die Verwendung als Auffrischungsimpfung (sog. Booster) eingesetzt. Weiterhin wird gesunden Menschen ab zwölf Jahren eine Auffrischungsimpfung (dritte Dosis) etwa sechs Monate nach der abgeschlossenen Grundimmunisierung empfohlen. Darüber hinaus empfiehlt die Stiko eine vierte Dosis für Menschen ab 60 Jahren, Pflegeheimbewohner sowie Risikopatienten ab zwölf Jahren. Diese vierte Impfung wird auch Mitarbeitern im Gesundheits- und Pflegebereich nahegelegt. Auch diese vierte Dosis soll frühestens sechs Monate nach der letzten Impfung oder Infektion stattfinden. Lediglich bei Kindern von fünf bis elf Jahren empfiehlt die Stiko weiterhin die Verwendung der älteren Impfstoffe für die Auffrischungsimpfungen, da diese für diese Altersgruppe bereits empfohlen und zugelassen sind.

Welchen der beiden Impfstoffe sollte man sich geben lassen? Der BA.1- und BA.4/BA.5-Wirkstoff sind relativ eng verwandt. Auch der Impfstoff mit der Anpassung an die etwas ältere BA.1-Variante schützt immer noch besser gegen BA.4/BA.5 als die Wirkstoffe der ersten Generation. Man sollte also nicht eine fällige Auffrischungsimpfung nach hinten verschieben, um auf das neueste Präparat zu warten, sondern sich mit den verfügbaren neuen Wirkstoffen impfen lassen. Ansonsten riskiert man in der Zwischenzeit eine Infektion.

Muss ich mit besonderen Nebenwirkungen rechnen? Nein, denn die neuen Wirkstoffe sind nur Weiterentwicklungen der bisherigen mRNA-Impfstoffe. Aufgrund der leichten Anpassbarkeit von mRNA-Impfstoffen auf neuere Varianten ist auch bei den Nebenwirkungen kein Unterschied zu den bisherigen Präparaten zu erwarten.

Ich wurde erst mit einem älteren Wirkstoff geimpft. Muss ich mich nun nochmal impfen lassen? Das Expertengremium geht davon aus, dass besonders Menschen, die sich seit Beginn der Omikron-Welle Ende 2021 nicht mit Covid angesteckt haben, von einer Auffrischungsimpfung mit den neuen Wirkstoffen profitieren können. Wer aber erst kürzlich eine Impfung mit einem der älteren Impfstoffe erhalten hat, braucht nicht direkt eine weitere Impfung mit dem angepassten Wirkstoff, sondern ist auch so ausreichend geschützt.

Wo kann man sich mit den neuen Impfstoffen impfen lassen? Der BA.1-Wirkstoff wird seit Anfang September an die Arztpraxen und Impfzentren geliefert. Seit Mitte September wird auch das BA.4/BA.5-Präparat ausgeliefert. Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit zur Grund- sowie Auffrischungsimpfung in den nach wie vor bestehenden Impfzentren, sowie in den allermeisten Kinder-, Jugend-, Haus- und Zahnarztpraxen.