Gedenken

CSU will Platz in Nürnberg nach Benjamin Ferencz benennen


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Der Chefankläger bei den Nürnberger Nachfolgeprozessen Benjamin Ferencz spricht im Jahr 2010.

Ein Platz in Nürnberg soll nach Willen der CSU an den kürzlich verstorbenen Chefankläger der Nürnberger Prozesse, Benjamin Ferencz, erinnern. Die Stadtratsfraktion schlägt in einem Antrag vor, den neu zu gestaltenden Platz vor dem Memorium Nürnberger Prozesse nach dem US-Juristen zu benennen. Dadurch wolle man dessen Lebenswerk dauerhaft würdigen, teilte die Fraktion am Donnerstag mit. Ferencz war am 7. April im Alter von 103 Jahren in Florida gestorben.

Ferencz war Chefankläger in einem der zwölf Nachfolgeprozesse, die von 1946 bis 1949 auf das Verfahren gegen die Hauptkriegsverbrecher wie Hermann Göring und Rudolf Heß folgten. Mit gerade Mal 27 Jahren klagte er 24 hochrangige SS-Leute unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen an. In den Jahrzehnten danach kämpfte Ferencz unermüdlich für die Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag.

Die 2010 eröffnete Erinnerungsstätte Memorium Nürnberger Prozesse im Ostflügel des Justizpalasts soll ein eigenes Besucherzentrum bekommen. Dazu wurde eine alte Autowerkstatt vor dem historischen Gebäude angekauft. Der künftige Platz vor dem Memorium könnte der CSU zufolge dann Benjamin-Ferencz-Platz heißen.