Haushalt
Bundesamt: Bayern 2021 in der Schulden-Spitzengruppe
30. März 2022, 13:06 Uhr aktualisiert am 7. April 2023, 12:33 Uhr
Die Staatsregierung in Bayern hat sich in der Corona-Krise in die Spitzengruppe der Bundesländer mit der höchsten Neuverschuldung eingereiht. Im vergangenen Jahr stieg die Verschuldung des Freistaats um zwei Milliarden von 17,8 auf 19,8 Milliarden Euro. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mit.
In absoluten Zahlen übertroffen wurde das nur von Berlin und Nordrhein-Westfalen, die laut Bundesamt jeweils deutlich über zwei Milliarden Euro neue Schulden aufnahmen. Bayerns grün-schwarz regiertes Nachbarland Baden-Württemberg hingegen baute sogar eine knappe Milliarde Euro Schulden ab. Im Verhältnis zur bisherigen Schuldenhöhe lag die Staatsregierung mit einem Anstieg der Neuverschuldung von über elf Prozent auf Platz zwei hinter Sachsen.
Der bayerische Gesamtschuldenstand ist immer noch vergleichsweise niedrig, das Erbe früherer Ministerpräsidenten. Die Abkehr vom einstigen Grundsatz maßvoller Ausgabesteigerungen hatte Ex-CSU-Chef Horst Seehofer in seiner Amtszeit als Ministerpräsident von 2008 bis 2018 vollzogen. Der jetzige Ministerpräsident Markus Söder setzt in dieser Hinsicht Seehofers Linie fort.
Die Gesamtverschuldung der 16 Länder stieg laut Statistischem Bundesamt 2021 insgesamt nur mäßig um gut zwei Milliarden Euro oder 0,3 Prozent an. Dies erklärt sich dadurch, dass sechs Bundesländer Schulden abzahlten.