Auf der Seebühne

Bregenzer Festspiele zeigen Webers "Freischütz"


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«Der Freischütz» von Carl Maria von Weber soll ab der kommenden Woche die Zuschauer an die Bregenzer Seebühne locken.

Von dpa

Belcanto bedeutet schöner Gesang und wird vor allem mit italienischen Opern in Verbindung gebracht. Die Bregenzer Festspiele zeigen in diesem Jahr, wie der schöne Operngesang auf Deutsch klingt: "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber soll ab der kommenden Woche die Zuschauer an die bekannte Seebühne im Bodensee locken. Das Stück wird nach Angaben der Veranstalter zum ersten Mal bei dem rund vierwöchigen Festival in Bregenz aufgeführt.

Das Bühnenbild kann sich auch bei dieser Inszenierung sehen lassen. Auf dem Bodensee ist ein halb im Wasser versunkenes Dorf entstanden - mit schneebedeckten Hütten, kahlen Bäumen und einem riesigen Mond. Das Spiel auf dem See wechselt alle zwei Jahre. Sie sei schon fast euphorisch, sagte Intendantin Elisabeth Sobotka mit Blick auf die erste Aufführung.

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In den fünf Festspielwochen bis zum 18. August erwarten die Veranstalter mehr als 200.000 Besucherinnen und Besucher.

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Intendantin Elisabeth Sobotka warte «schon fast euphorisch» auf die erste Aufführung der diesjährigen Bregenzer Festspiele. Das Foto stammt aber noch aus der Montagehalle für die Kulissenteile im Februar.

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Auf dem Bodensee ist für die Inszenierung ein halb im Wasser versunkenes Dorf entstanden - mit schneebedeckten Hütten, kahlen Bäumen und einem riesigen Mond.

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Der Startschuss für die Festspiele fällt am 17. Juli. Ausverkauft sind die Vorstellungen noch nicht.

Für die Inszenierung ist Philipp Stölzl verantwortlich, der als Theaterregisseur und Filmemacher ("Nordwand") bekannt ist und schon Giuseppe Verdis "Rigoletto" (2019/21) erfolgreich auf der Seebühne inszeniert hat. "Ich wollte diese Oper hier schon machen, als ich in Bregenz erstmals angetreten bin", sagte er mit Blick auf das neue Spiel. Es sei eine magisch-poetische Welt entstanden für eine romantische Schauergeschichte.

Wie bei Opern üblich steht auch bei Webers "Der Freischütz" (1821) eine Liebesgeschichte im Mittelpunkt. Das Stück spielt in Böhmen, kurz nach Ende des Dreißigjährigen Krieges. Hauptfigur Max sehnt sich nach einer Ehe mit Agatha, der Tochter eines Erbförsters. Um ihre Hand zu bekommen, muss der ungeübte Schütze einen Probeschuss absolvieren. Dafür schließt er einen Pakt mit dem Teufel. Wird das Paar diesen Handel überstehen?

"Bei uns wird sich in dieser Oper, die eigentlich zur Hälfte ein Sprechtheater ist, vieles durchdringen und verdichten", sagt Stölzl. Oft haben die Stücke ein tragisches Ende. Bei "Der Freischütz" gibt es beide Versionen. Ob bei der Bodensee-Fassung ein Happy End auf das Paar wartet, wollte der Regisseur aber nicht verraten.

Die musikalische Leitung übernimmt der in Barcelona geborene Dirigent Enrique Mazzola. Er gilt als Experte für Belcanto-Opern. "Der Freischütz" habe viele Belcanto-Momente, erklärte Mazzola. Es sei nicht nur ein Stilmittel für italienische Opern gewesen, wie Weber gezeigt habe. Die Herausforderung in der deutschen Oper sei, die eher härtere Sprache in eine schöne lange Melodie zu überführen.

Ob das gelungen ist, können die Zuschauer ab diesem Mittwoch hören und sehen. Der Startschuss für die Festspiele fällt am 17. Juli. In den fünf Festspielwochen bis zum 18. August erwarten die Veranstalter mehr als 200.000 Besucherinnen und Besucher.

Ausverkauft sind die Vorstellungen noch nicht. "85 Prozent der Karten sind derzeit gebucht, vor allem für die Vorstellungen von "Der Freischütz" im August sind noch Tickets erhältlich", erklärte der kaufmännische Direktor Michael Diem.

Neben "Der Freischütz" wird in diesem Jahr auch "Tancredi" von Gioachino Rossini gezeigt - Premiere ist am 18. Juli im Festspielhaus Bregenz. Insgesamt soll es mehr als 80 Veranstaltungen geben, darunter Schauspiel-Aufführungen und Orchesterkonzerte.

Die Bregenzer Festspiele locken mit rund 63 Prozent vor allem deutsche Gäste an. Die anderen Besucher stammen aus Österreich (23 Prozent), der Schweiz und Liechtenstein (11 Prozent) und aus dem restlichen Ausland (3 Prozent).


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