Bayern

Brandfahnder jagen Giesinger Feuerteufel

Vor allem rund um den Tegernseer Platz brennen immer wieder Container mit Altpapier. Polizei mahnt Anwohner, die Augen offen zu halten.


Von Ralph Hub

Giesing - Es sind immer wieder Restmüll- oder Papiertonnen, meist in der Nähe von Mietshäusern, die in Flammen aufgehen. In einem Fall griff der Brand auf eine Hausfassade über. Dass bisher niemand verletzt wurde, ist kaum mehr ein glücklicher Zufall.

Die Kripo geht von vorsätzlicher Brandstiftung aus und intensiviert die Fahndung.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen 14.40 Uhr stand ein Mülltonnenhäuschen an einem Mietshaus in der Tegernseer Landstraße in Flammen. Die Feuerwehr verhinderte damals, dass der Brand auch auf das Wohngebäude übersprang. Nur die Fassade wurde angekokelt. Von dem Mülltonnenhäuschen allerdings blieben nur rauchende Trümmer übrig.


Inzwischen ein Brand von vielen in Giesing. Seit März 2022 häufen sie sich auffallend.
Im Oktober stieg die Zahl dann nochmals deutlich an. Vor allem der Bereich rund um den Tegernseer Platz ist nach Polizeiangaben immer wieder betroffen.

Oft sind es Durchgänge von Mietshäusern oder schlecht einsehbare Hinterhöfe, in denen die 500 Liter fassenden Container stehen. Der Feuerteufel hat es auf Behälter für Recyclingstoffe oder Hausmülltonnen abgesehen. "Wir wissen nicht, ob wir es mit einem oder mit mehreren Tätern zu tun haben", sagt Alexandra Schmeitz, Chefin der Brandfahnder beim Kommissariat K 13. Es könne sich um Jugendliche oder Obdachlose handeln.

Auffallend häufig brennt es tagsüber von Mittag an sowohl werk-, als auch sonn- und feiertags. Die Spurensuche an den Tatorten ist schwierig. Meist bleibt von den ausgebrannten Containern nicht viel übrig, was sich auf Spuren untersuchen lässt.


Wie viele Feuer in Giesing der Serie zuzuordnen sind, lässt sich schwer abschätzen. Bei K 13 spricht man von "einer niedrigen zweistelligen Zahl". Die Knallerei an Silvester, bei der mehrere Brände durch Feuerwerk ausgelöst wurden, verzerrt die Bilanz. Alleine im Zeitraum von Silvester bis zum 3. Januar brannten laut Feuerwehr 95 Müllbehälter im Stadtgebiet (AZ berichtetei).


Weil der Giesinger Feuerteufel überwiegend in Wohnanlagen zuschlägt, ist die Gefahr groß, dass ein Feuer eines Tages auf eines der Gebäude übergreift. "Diese Gefahr besteht immer", betont Alexandra Schmeitz. Daher appelliert sie an Anwohner, die Augen offen zu halten und vor allem Durchfahrten und Zugängen zu Hinterhöfen abzuschließen, damit der Brandstifter nicht leichtes Spiel hat. K 13 hat zudem in Giesing eine Anwohnerbefragung gestartet. Damit will man die Anwohner sensibilisieren und hofft zugleich auf neue Hinweise.