Nach Forstgutachten

BJV fordert kürzere Jagdzeiten für Rehwild und Rotwild

Der Jagdverband hält nach der Veröffentlichung des Forstgutachtens zum Wildverbiss in den bayerischen Bergwäldern Konsequenzen für notwendig.


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Jagdzeiten für Rehwild und Rotwild sollen verkürzt werden. (Symbolbild)

Von dpa

Der Bayerische Jagdverband (BJV) fordert die Verkürzung der Jagdzeiten für Rehwild und Rotwild. Damit reagiert der Verband auf die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse des Forstlichen Gutachtens. Diese hätten gezeigt, dass dort, wo öfter und länger Jagdruhe herrscht, der gemessene Verbiss zurückgehe, teilte der BVJ mit.

Dem Gutachten zufolge spitzt sich die Situation für Bayerns Bergwälder zu: Schäden durch Wildverbiss hat in den vergangenen drei Jahren haben deutlich zugenommen - etwa bei der Tanne von 17 auf 23 Prozent. Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) hatte diese Entwicklung als fatal bezeichnet.

Als positive Beispiele für Regionen, in denen der Verbiss zurückgehe, nannte der BJV solche, in denen aufgrund von Klagen des BJV Jagdzeitverlängerungen durch Gerichtsbeschlüsse zurückgenommen wurden.

BJV: Hoher Jagddruck bedeutet mehr Verbiss

Zudem zeigt die Verbissbilanz der Bergwälder laut BJV, dass dort, wo aufgrund der Schonzeitaufhebungsverordnung der Regierung von Oberbayern in den vergangenen fünf Jahren Gams, Rotwild und Rehe ganzjährig gejagt werden durften, der Verbiss deutlich zugenommen hat. Grund dafür sei, dass sich das Wild durch den erhöhten Jagddruck in die Wälder zurückziehe und statt auf Wiesen zu äsen in den Wäldern Bäume anknabbere, erläuterte eine Sprecherin.

BJV-Präsident Ernst Weidenbusch sagte hierzu: "Bei einer Novelle des Bayerischen Jagdgesetzes müssen die Jagdzeiten auf wiederkäuendes Schalenwild so verkürzt werden, dass der Jagddruck abnimmt."

Durch generelle Schonzeiten für alles wiederkäuende Schalenwild vom 1. Januar bis 30. April und zusätzlich von Juni bis Mitte Juli würde der Jagddruck reduziert werden, so der BJV. Damit könnte der Umbau zu klimastabilen Wäldern vorangetrieben werden und wildökologische Belange fänden wieder Berücksichtigung.