Energiepreise
Bayern zahlen beim Sprit weiter am meisten
17. September 2022, 8:34 Uhr aktualisiert am 7. April 2023, 18:31 Uhr
Noch vor einigen Monaten war Sprit in Bayern bundesweit am billigsten. Im Sommer hat sich das umgedreht - möglicherweise auch als Folge von Transportproblemen der Binnenschiffer wegen des Niedrigwassers. Doch auch mit steigenden Pegelständen am Rhein entspannt sich die Lage bisher nicht.
Die Bayern müssen an der Tankstelle im Ländervergleich weiterhin mit Abstand am tiefsten in die Tasche greifen. Sowohl bei Diesel als auch bei Superbenzin der Sorte E10 fand der ADAC in einer Auswertung für die Deutsche Presse-Agentur die höchsten Preise im Freistaat. Zwischen dem Durchschnittspreis im teuerstem und im billigstem Bundesland lagen bis zu 13,6 Cent.
Konkret kostete Super E10 am Freitag, 10 Uhr, im Durchschnitt fast aller bayerischen Tankstellen 2,031 Euro pro Liter. Das sind 6,4 Cent mehr als der bundesweite Durchschnitt. Diesel schlug mit 2,173 Euro zu Buche und war damit sogar 7,4 Cent teurer als der Bundesdurchschnitt.
Damit hält die besonders hohe Belastung der Bayern an. Schon im August waren die Preise hier am höchsten. Der Abstand zum jeweils zweitteuersten Land hat sich seither teilweise sogar vergrößert. Dieser liegt aktuell bei E10 bei 3,6 Cent zu Schleswig-Holstein und bei Diesel bei 1,4 Cent zu Baden-Württemberg.
Als eine der Ursachen für die besonders hohen Preise in Bayern galt im Sommer der niedrige Wasserstand im Rhein, der auch Transporte von Öl und Ölprodukten in den Süden erschwerte. Inzwischen sind die Pegel zwar wieder ein Stück weit gestiegen, in den Preisunterschieden macht sich das bislang aber nicht bemerkbar.
Der ADAC geht ohnehin davon aus, dass höhere Transportkosten nicht als Erklärung für die Preisunterschiede ausreichen und hält sie eher für einen Vorwand. Insgesamt lasse sich nicht erklären, warum Sprit in Bayern so viel teurer sei.
Soweit es um die Transportkosten geht, gibt es aber zumindest einen gewissen Lichtblick: Die Pegel am Rhein werden in den kommenden Tagen nach Daten der Bundesanstalt für Gewässerkunde wohl weiter steigen.