Neuzulassungen im November

E-Autos und Motorräder sorgen für deutlichen Zuwachs


Neben Hybrid- und E-Autos boomten im November besonders die Motorräder. (Symbolbild)

Neben Hybrid- und E-Autos boomten im November besonders die Motorräder. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Im November 2020 wurden in Deutschland fast 23 Prozent mehr Neufahrzeuge für den Privatgebrauch zugelassen als im Vorjahresmonat. Hauptverantwortlich hierfür waren Motorräder und Autos mit alternativen Antrieben - allen voran Tesla.

Im November wurden in Deutschland rund 290.000 fabrikneue Fahrzeuge zum Straßenverkehr zugelassen, wie aus einer Pressemitteilung des Kraftfahrtbundesamts (KBA) hervorgeht. Diese Zahl liegt zwar knapp unter dem Ergebnis des Vorjahresmonats, die Anzahl privater Zulassungen nahm mit 22,8 Prozent aber spürbar zu. Die gewerblichen Zulassungen gingen dagegen um rund 15 Prozent zurück.

Hauptverantwortlich für die deutlich gestiegene Zahl privater Neuzulassungen dürften laut KBA-Statistik Motorräder und Autos mit alternativen Antrieben sein. Rund 10.500 Motorräder wurden im November 2020 neu zugelassen, verglichen mit dem Vorjahresmonat hat sich diese Zahl mehr als verdoppelt (Plus 134 Prozent).

Hier setzt sich ein Trend fort, der schon im September zu beobachten war: Das KBA hatte in den ersten neun Monaten des Jahres schon einen Zuwachs von mehr als 20 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum verzeichnet. Bei Motorrädern und Rollern mit bis zu 125 Kubikzentimetern Hubraum stieg die Zahl der Neuzulassungen besonders deutlich um 67 Prozent beziehungsweise 90 Prozent.

"125er" profitieren von einfacherem Zugang und Corona

Ein Grund dafür dürfte sein, dass seit Ende 2019 Besitzer eines Auto-Führerscheins auch ohne zusätzliche Führerscheinprüfung Maschinen mit bis zu 125 Kubikzentimetern Hubraum und 15 PS fahren dürfen - unter bestimmten Voraussetzungen und nach einer Schulung. "Da scheinen eine ganze Menge Menschen darauf gewartet zu haben", erklärt Achim Marten vom Industrie-Verband Motorrad (IVM).

Warum ausgerechnet im frostigen November Motorräder und Roller noch einmal einen Boom erleben, kann sich auch Marten nicht vollständig erklären. "Diese hohe Zahl im November überrascht uns auch, aber wir hatten das ganze Jahr 2020 über schon rekordverdächtige Neuzulassungs-Werte", sagt er. So dürfte wohl auch im November der einfache Zugang zu "125ern" eine große Rolle gespielt haben. Viele Autofahrer würden sich wohl einen Roller oder ein Kleinmotorrad zulegen, um Spritkosten zu sparen und einfacher Parkplätze zu finden. Aber auch das Coronavirus spielt nach wie vor eine Rolle, meint Achim Marten. "Es scheint, als wären Motorräder angesichts der Pandemie wirklich die Mobilität des Moments", sagt er. Möglicherweise sei eine 125er-Maschine auch ein Weg, Infektionsrisiken in Bus oder Bahn aus dem Weg zu gehen, ohne gleich auf das Auto umzusteigen.

Plug-In-Hybride legen massiv zu

Neben den Motorrädern sind Autos mit alternativen Antrieben die großen Gewinner der Neuzulassungs-Statistik im November - auch dies ein Trend, der sich statistisch schon durch das ganze bisherige Jahr zieht. Die Neuzulassung von rund 29.000 rein elektronischen Autos bedeutet, dass sich diese Zahl im November 2020 verglichen mit dem Vorjahresmonat mehr als versechsfacht hat. Über 72.000 neu zugelassene Hybridautos bedeuten beinahe eine Verdreifachung in diesem Segment (plus 177 Prozent). E-Autos und Hybride machten im November 2020 knapp ein Drittel der Gesamt-Neuzulassungen aus. Flüssig- und Erdgasfahrzeuge führen mit nur 0,5 Prozent dagegen eher ein Nischendasein.

Den größten Anteil an den Gesamt-Neuzulassungen hatten im November 2020 noch immer die Benziner (40 Prozent), gefolgt von Diesel-Autos (24 Prozent). Deren Volumen gingen im Vergleich zum Vorjahresmonat aber spürbar zurück.

Tesla dominiert Marken-Statistik

Die gestiegene Bedeutung elektronischer Antriebe zeigt sich auch in der Marken-Statistik: Im Zeitraum von Januar bis November 2020 büßten sämtliche Fahrzeugmarken bei den Neuzulassungen teilweise im zweistelligen Prozentbereich ein - abgesehen von Tesla, das im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 37 Prozent zulegen konnte.